Haben Sie sich zum neuen Jahr wieder viel vorgenommen und jede Menge guter Vorsätze gefasst, die jetzt, nach zwei Monaten so langsam aber sicher der Realität und dem Alltag weichen mussten? Glauben Sie mir, das ist ganz normal. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Aber ich habe daraus gelernt. Es ist ganz natürlich am Anfang eines neuen Zyklus schlechte Gewohnheiten endlich ablegen zu wollen, um das Leben auf ein neues, besseres Level zu heben. Doch das "gewusst wie" ist hier hier das Nonplusultra.
Was genau steckt hinter guten Vorsätzen?
Zunächst einmal geht es um die tiefere Bedeutung von guten Vorsätzen. Es sagt sich immer so leicht, ja ich müsste mal...ich nehme mir jetzt vor...aber... Sie haben einige Kilos zu viel Gewicht angesammelt und wollen sie jetzt endlich wieder loswerden? Sie wollen mehr Sport treiben? Früher schlafen gehen? Mehr lesen? Die Liste ist natürlich endlos...
Dann fragen Sie sich zunächst einmal, warum Sie etwas ändern möchten? Aus gesundheitlichen Gründen? Weil Ihre Kleidung langsam eng wird? Um sich weiterzubilden? Wenn Sie sich eingestehen, was wirklich hinter Ihren Vorsätzen steht, können Sie sich ganz und gar darauf konzentrieren. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Sinn. Das ist die Voraussetzung für Änderungen.
Gewohnheiten verstehen
Eine weitere Hürde im Kampf mit den guten Vorsätzen ist das Verändern von Gewohnheiten. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier. Etwa 30 bis 50 Prozent unserer Handlungen haben wir so sehr verinnerlicht, dass sie automatisch ablaufen. Das ist letztendlich auch gut so, denn durch Routinen entlasten wir unsere Gehirn und können die so eingesparte Energie für andere mentale Prozesse nutzen.
Andererseits ist es gerade diese spezielle Gehirnfunktion, immer wiederkehrende Abläufe so tief in den sogenannten Basalganglien im Innenhirn abzuspeichern, dass es nicht so leicht ist, Routinen aufzubrechen und durch neue zu ersetzen. Denn darum geht es letztendlich: Alte Gewohnheiten wie beispielsweise Kaffeetrinken durch Teetrinken zu ersetzen. Das hört sich doch so leicht an, oder? Der Autor Charles Duhigg hat herausgefunden, dass Gewohnheiten aus drei Bestandteilen bestehen:
- Lust: Das Warum, der Grund ist entscheidend. Warum trinken Sie morgens als erstes eine Tasse Kaffee? Meistens steckt ein Gefühl, ein Ereignis oder eine bestimmte Uhrzeit dahinter.
- Belohnung: Die Belohnung, die wir uns gönnen, wenn etwas gut gelaufen ist oder wir eine schwierige Aufgabe erfolgreich gemeistert haben, gibt uns ein gutes Gefühl und wird schnell zu einem Automatismus. Dahinter steckt eine rein körperliche Reaktion - die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn, einem Neurotransmitter, der erregend auf das Nervensystem wirkt und auch Glückhormon genannt wird.
- Routine: Die regelmäßige Wiederholung einer Handlung oder auch Gedanken führt zu einem bestimmten Verhaltensmuster. Routine zu ändern ist noch am Leichtesten. Bei Lust und Belohnung wird es schon schwieriger.
Schritt für Schritt
- Wenn Sie also ihr Leben verbessern möchten, schlechte Gewohnheiten ablegen wollen oder auch größere Ziele ins Auge gefasst haben, dann machen Sie sich zunächst bewusst, dass Sie sich selbst umprogrammieren müssen. Das Gehirn versteht dabei weder ein "Nein" oder "Nicht". Wenn Sie also denken: "Ich will nie wieder rauchen", dann versteht das Gehirn nur "rauchen" und schon wollen Sie zur Zigarette greifen. Wenn Sie etwas ändern möchten, denken Sie positiv. Das ist der erste wichtige Schritt.
- Formulieren Sie klar und positiv Ihr Ziel und beziehen Sie Ihre gesamte Identität mit ein. Wenn Sie beispielsweise jeden Tag Yoga praktizieren möchten, dann sagen Sie sich nicht, ich will jeden Tag Yoga praktizieren, sondern sagen Sie sich: "Ich will eine Person sein, die jeden Tag Yoga praktiziert." Ein anderes Beispiel: "Ich will einen Person sein, die in die Kleidergröße 38 passt."
- Und jetzt beginnen Sie mit dem ersten kleinen Schritt: Fangen Sie nicht gleich mit einer Yoga-Stunde täglich an, sondern suchen Sie sich ein oder zwei Übungen heraus, die Sie leicht in Ihren Tagesablauf einbauen können.
- Wenn Sie abnehmen wollen, ersetzen Sie ein kalorienreiches Lebensmittel durch ein kalorienarmes Nahrungsmittel. Bedenken Sie dabei, dass es Ihnen gut schmecken muss, sonst nützt es nichts.
- Wenn Sie eine Person sein wollen, die regelmäßig Wasser trinken will, dann trinken Sie doch - ganz bewusst natürlich - ein Glas, während Sie an der Kaffeemaschine stehen und darauf warten, dass der Kaffee durchläuft.
Zusammengefasst: Möglichkeiten gibt es natürlich wie Sand am Meer. Doch wenn Sie als ersten Schritt wissen, was Sie erreichen wollen und Ihr Ziel positiv formuliert haben, brechen die Handlung auf ein Minimum herunter und beginnen Sie mit dem kleinsten Schritt. Das allerdings mit täglicher Wiederholung. Außerdem beziehen Sie auch eine Belohnung mit ein. Gewohnheiten zu brechen und durch neue zu ersetzen ist Schwerstarbeit. Darum dürfen Sie sich auch selbst immer wieder etwas Gutes tun.
Wenn Sie mehr über Gewohnheiten und kleine Schritte der Veränderung erfahren möchten, kontaktieren Sie mich gern. Ich freue mich auf Sie!
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