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Aller Anfang ist schwer - Klare Ziele setzen

Das erste Halbjahr diesen Jahres ist vorbei und ich sehe, dass in den Geschäften schon wieder die Kalender für das Jahr 2024 angeboten werden. Für mich ist dies immer eine Zeit, neue Ideen und Ziele für das kommende Halbjahr zu planen. Wie sieht es bei Ihnen aus? Ist da noch Einiges, dass Sie erreichen möchten? In die Tat umsetzen wollen, aber immer wieder sagen Sie sich: "Ich würde ja gerne...etwas abnehmen, mehr Sport treiben, mit Meditation anfangen, einfach mehr für mich tun...aber...." 

Darum ist es so wichtig, für gewünschte Ziele einen genauen Plan vor Augen zu haben und zu verstehen, dass Veränderungen gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegen und zu wissen, was Sie für eine erfolgreiche Umsetzung benötigen. Letztendlich sind es nur drei konkrete Schritte, die Sie an Ihr Ziel bringen: Ein gut formuliertes Ziel, mögliche Hindernisse erkennen, eine klare Strategie und einen Plan.


1. Das Ziel


Grundsätzlich gilt: Je attraktiver das Ziel erscheint, desto motivierter und disziplinierter sind wir, die notwendige Energie und Kraft für den Veränderungsprozess aufzubringen. Das ist die Basis. Wenn Sie sich beispielsweise vorgenommen haben, nach dem Job zu joggen, dann sagt eine innere Stimme in Ihnen: "Bleib doch sitzen, du hast doch schon genug geleistet heute. Außerdem regnet es und auf dem Sofa ist es so gemütlich." Eine andere Stimme sagt: "Du hast dir vorgenommen, zu joggen, also los und raus. Das ist gut für deine Gesundheit und für deine Figur." Was machen Sie jetzt? Sie stellen sich bewusst vor, wie toll Sie sich fühlen werden, wenn Sie bereits joggen waren. Wie fühlt sich die Haut, die Muskeln und die Atmung an? Wie schön, war es wieder in der Natur zu laufen? Wie schön ist das Gefühl, den inneren Schweinehund überwunden zu haben?

Die Zugkraft gewinnen wir also aus der gefühlten Attraktivität des Zielzustandes, die wir uns durch die Vorstellungskraft, durch Visualisierung herbeiholen können. Wie stolz Sie sein werden, wenn Sie sich überwunden und aufgerafft haben, das Gefühl kennen Sie sicherlich auch schon aus anderen Bereichen. Sie haben also mental zuvor Ihre Selbstdisziplin gestärkt. Die Wissenschaft hat sogar bewiesen, dass allein durch die Erwartung eines positiven Gefühls Glück bringende Hormone wie Dopamin oder Endorphine ausgeschüttet werden und uns somit in erhöhte Handlungsbereitschaft versetzt.

Dies ist die erste Attraktivität von Gefühlen. Sie nennt sich die "Hin-zu-Faktoren". Das kann mehr Wohlbefinden, Ausgeglichenheit, Glück, Zufriedenheit, Erfolg und vieles mehr sein. Das andere sind die "Weg-von-Faktoren". Das bedeutet, das der aktuelle Zustand als äußerst leidvoll, unglücklich, unzufrieden und so weiter empfunden wird und alles unternommen wird, um diesen Zustand zu verändern. Das Ziel ist dann weniger Frust, Schmerz, Sorge, Angst und vieles anderes, also eine Abnahme von negativen Gefühlen.


2. Hindernisse


Wenn es keine Hindernisse gäbe, würden Sie sicherlich direkt anfangen, mit dem was Sie erreichen möchten und hätte überhaupt keine Schwierigkeiten. Zunächst müssen Sie im Klaren darüber werden, was genau Sie überwinden müssen, damit Sie erfolgreich sind und Ihr Ziel erreichen. Vier Punkte sind es, die stark mit den Grundbedürfnissen aus der Kindheit wie Liebe, Geborgenheit, Zugehörigkeit zusammenhängen und die Sie sicherlich schon lange begleiten.

1. Angst

Aus Angst vor dem Unbekannten, Neuen gelingt es nicht, sich aus lange überlebten Gewohnheiten, Jobs oder Beziehungen zu lösen, denn das Unbekannte könnte ja noch schlimmer werden, als der jetzige Zustand. Fragen wie: "Muss ich dann mein Leben ändern? Verliere ich Menschen und bin dann ganz allein?" schweben im Untergrund. Dahinter steckt das Grundbedürfnis nach Schutz und Sicherheit.

2. Bequemlichkeit

Ja, wie bereits erwähnt, existiert in jedem Menschen ein innerer Schweinehund, der mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Hier geht es um die Balance zwischen Ruhe und Bewegung. Wir alle brauchen Ruhe, Zeiten zum Abschalten, insbesondere in unserer heutigen schnelllebigen Zeit, wo es nicht mehr um das reine Überleben geht. Doch wir brauchen auch Gesundheit und Entwicklung, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Hier steckt auch das Grundbedürfnis nach Schutz und Sicherheit dahinter ist aber auch ein Überlastungsschutz, der Ihr gesamtes System betrifft.

3. Druck von Außen

Wenn Sie für sich etwas tun wollen, kann es sein, dass die Umwelt, sprich Partner, Familie, KollegInnen nicht immer positiv darauf reagieren. Was sagt die Familie, wenn Sie Ihre Essgewohnheiten ändern, Sie Zeit zum Meditieren, für Sport oder für ein neues Hobby brauchen? Wie reagieren KollegInnen, wenn Sie beginnen, Grenzen zu setzten und nicht mehr wie selbstverständlich für Zusatzaufgaben zur Verfügung stehen und keine Überstunden mehr machen? Hier steckt natürlich das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit dahinter.

4. Gewohnheiten

Wie wir alle wissen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir alle brauchen und lieben unsere Rituale, sei es die Tüte Chips zum Fernsehen, die Zigarette nach dem Essen oder Schokolade bei Stress. Kurzfristig bringen sie angenehme Entspannung, langfristig sind sie nicht gerade förderlich für die Gesundheit. Gewohnheiten bieten auch Schutz, Sicherheit und Zugehörigkeit.

Wenn Sie also in sich gehen und sich Ihrer Hindernisse genau bewusst werden, dann können Sie diese positiv für sich nutzen und umwerten. Dabei helfen Ihnen folgende Fragen:


3. Die Umsetzung


Der letzte Schritt hin zu einer gelungenen Umsetzung und zum Erreichen Ihres Zieles bedeutet konkret und aktiv zu werden. Dabei helfen Ihnen gute Organisation und Planung. Sie räumen Ihrem Vorhaben absolute Priorität ein und erstellen einen Zeitplan. Es reicht vielleicht, die Termine dafür in Ihren Kalender im Handy einzutragen, aber besser noch ist es, den Zeitplan oder Kalender gut für alle sichtbar aufzuhängen. Sie besorgen sich das benötigte Material, Outfit und Joggingschuhe, Yogamatte oder Bücher zur Wissenserweiterung. Wenn Sie abnehmen wollen, besuchen Sie auch Kurse über Ernährung und suchen sich für Ihr Vorhaben Gleichgesinnte. Vielleicht ist in Ihrem Freundeskreis oder Ihrer Familie jemand in derselben Situation. Gemeinsamkeiten schaffen Ansporn. Besprechen Sie Ihr Vorhaben, damit Sie Zeit dafür organisieren können. 

Eine letzte Zutat darf aber auf keinen Fall fehlen: Haben Sie Freude dabei, egal was Sie machen. Wenn Sie eine verbissene "Ich muss, ich muss"-Einstellung antreibt, wird Ihr Ziel ganz schnell in weite Ferne rücken. Und nun bleibt mir nur noch, Ihnen die Daumen zu drücken, damit Sie Ihr Ziel erreichen und zu sagen vielmehr schreiben: "Viel Erfolg!"

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